Das Haus liegt in der Fußgängerzone, an der Ecke Lange Straße / Wallstraße, die Anschrift lautet Lange Straße 89.
Die Bezeichnung als „Haus Renfordt“ muss aber neueren Datums sein, da es erst 1953 durch den Juwelier und Uhrmachermeister Friedrich Wilhelm Renfordt erworben wurde.
Auf den Wegweisern zu Historischen Orten Oldenburgs wird auch auf dieses Haus hingewiesen, jedoch fehlt eine Tafel mit näheren Informationen am Gebäude.
Im Untergeschoss ist eine Burger King Filiale untergebracht und das Gebäude machte im August 2015 einen renovierungsbedürftigen Eindruck. Von 1933 bis zum 22.12.2001, also 68 Jahre lang, befand sich hier das Juweliergeschäft Renfordt. (Information des Stadtarchives Oldenburg)
Gemäß der Meldekarteikarte der Stadt Oldenburg ist Fritz (Friedrich Wilhelm) Renfordt am 28. August 1935 von Gelsenkirchen nach Oldenburg gezogen.
Gemäß der Stadtchronik von 2001 wird das gleichnamige Juweliergeschäft an der Langen Straße 89 am 22. Dezember geschlossen.
Daten aus dem Häuserbuch der Stadt Oldenburg, Band 1, von Günter Wachtendorf:
Aus:
Oldenburger Häuserbuch. Gebäude und Bewohner im inneren Bereich der Stadt Oldenburg, bearb. von Günter Wachtendorf, 591 seiten, 137 Abbildungen, erschienen bei Bültmann & Gerriets, Oldenburg 1996 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Oldenburg Band 3)
Baugeschichtliches:
1 volles Haus und 2 Keller (je 1/4 Haus); 1676 beim Stadtbrand zerstört; 1677/1678 wieder aufgebaut als kaufmannshaus mit Warendiele, 1679 Schätzwert: 1550 Reichstaler; 1804, 1815, 1900, 1914, 1920, 1954 (Architekt: Pfeiffer, Innenumbau), 1963, 1978 (Architekten: Hauschild und Kleinert) Um- und Erweiterungsbauten; 1929, 1931 und 1943 Brandschaden; südliches Eckhaus zur Wallstraße.
Nach 1752 Versammlungsort der Freimaurer. Geburtshaus des Malers Richard tom Dieck (1862-1943)
Frühere Eigentümer, bzw. Bewohner:
vor 1625 Gerdt Willers
um 1626 seine Witwe
um 1633 Lübbe Eylers (Ayls, auch Eilss), seine Frau (um 1660 Witwe) Anna, geb. Ohmstede war später mit Hinrich Helmers verheiratet, sein Sohn Johann Ayls war Vogt auf Wangerooge
um 1670 der Schwiegersohn, Kaufhändler und ratsherr Johann Nienburg
um 1692 Lübbe Christoph Neuenburg
um 1709 Ratsverwandter Neuenburg
um 1728 Land-, Regierungs- und Justiziarrat Eberhard Schreber (1755 geadelt: von Schreeb); eine aus dieser zeit stammende Rokoko-Stuckdecke aus dem Raum hinter der südlichen Utlucht befindet sich im Landesmuseum
1756 Hinrich Gerhard Scherenberg
1757 seine Witwe
1759 Kaufmann Christian Renken (Ellenwaren)
1814 der Sohn, Kaufmann Adolf Friedrich Theodor Renken
1840 Kaufmann Oltmann Diedrich Nikolaus tom Dieck durch Kauf
1873 Stadtdirektor Dr. Johann Conrad Diedrich Laevemann (Klävemann), Varel, und Hinrich Harbers durch Kauf
1874 Kaufmann H.N.D. Mehrens durch Vertrag
1886 seinen Witwe Margarete Rebecke geb. Denker und die Kinder
1892 Kaufmann Hinrich Johann Friedrich Mehrens durch Kauf
1929 Fabrikdirektor Dr. Wilhelm Wielandt durch Kauf
1953 Juwelier und Uhrmachermeister Friedrich Wilhelm Renfordt
Adreßbuchauszüge:
1930: Fabrikdirektor Dr. W. Wielandt, Elisabethstraße 4 (E); Firma Johann Mehrens, Samenhandlung
1940: Fabrikdirektor Dr. W. Wielandt, Elisabethfehn (E); Brauner Laden der NSDAP
1951: Dr. Wilhem Wielandt und Hans Hinderer (E); Julius Schücke, Gardinenfachgeschäft
1961: Fritz Renfordt (E), Uhren, Gold- und Silberwaren; C. W. Jung, Rundfunk
1970: Friedrich Wilhelm Renfordt, Georgstraße 30 (E), Fritz Renfordt, Uhren, Gold- und Silberwaren; C. W. Jung, Rundfunkhandel
1980: Friedrich Wilhelm Renfordt, Georgstraße 30 (E), Fritz Renfordt, Uhren, Gold- und Silberwaren; C. W. Jung, Rundfunkhandel
1990: Friedrich Renfordt, Georgstraße 30 (E), Fritz Renfordt, Juwelier, Radio Jung